3. August 2013

Positivtrigger oder: Einfach mal andersrum gesehen

Viele Gedanken habe ich mir schon über Dinge und Situationen gemacht, die das Herumschreien und Herummeckern bei mir triggern. Oft schon habe ich mir vorgenommen auf diese Trigger besser und früher zu reagieren und vor allem dann zu agieren, um eine Eskalation mit den Kindern zu verhindern. Das ist mir manchmal gelungen, häufig nicht so richtig ganz und selten gar nicht.

Jetzt, in der Ferien- und Urlaubszeit nehme ich verstärkt Dinge wahr, die genau entgegengesetzt zu diesen Triggern wirken. Ich bin beispielsweise schon allein deshalb ruhiger und gehe nicht so schnell an die Decke, weil Zeit momentan kein so allumfassender Faktor ist, wie im Alltag. Die Küchenarbeit kann aufgeschoben werden, ohne dass ich mich dadurch schlecht fühlen würde. Ich kann einen halben Nachmittag mit den Kindern Gesellschaftsspiele spielen (und dabei wirklich richtigen Spaß haben), ohne die sowieso schon übervolle und untererfüllte To-Do-Liste über dem Kopf schweben zu spüren. Der Moment, in dem Wasserschäden im Spielzimmer vom aquaffinen (aquaaffin sieht noch falscher aus ...) Kind beseitig werden, kann sich dehnen, kommt aber bestimmt, auch ohne dass ich überlaut und aggressiv werden muss. Kurzum: Ohne meinen eigenen Stress im Nacken bin ich ganz die Mama Koala, die ich gerne immer sein würde!

Dazu kommen Sachen, die mich mit viel Freude und auch Stolz erfüllen. Nr. 2 hat das Fahrradfahren für sich entdeckt und macht das ganz toll - vorsichtig, gewissenhaft, aber auch mit der großen Freude an der Herausforderung ("der Berg ist meiner...!!!"). Der Große ist schon seit einigen Wochen voll auf Schule gepolt und geht dieses Thema sowie seine Schultasche mit den wenigen Materialien, die wir schon besorgt haben, in vielen Einzelheiten immer wieder durch. Ich gucke ihn dann an und sehe die freudige Erwartung in seinen Augen und wundere mich nur, wie schnell er so ein großer Junge geworden ist. Das Küken ist einfach ein Sonnenschein und erfüllt seine Geschwister und Eltern jeden Tag aufs Neue mit Freude - die Lebensfreude ist einfach ansteckend.
Außerdem empfinde ich im Moment die Dynamik unter den dreien viel häufiger als positiv und bin dankbar, dass sie einander haben. Zwar kommt es auch oft zu lautstarkem Streit und handfesten Auseinandersetzungen, aber doch gibt es da ein Band zwischen ihnen, das sehr stark zu sein scheint.

All diese positiven Entwicklungen helfen mir im Großen und Ganzen dabei, meine Mission jeden Tag aufs Neue zu erfüllen. In kritischen Situationen wird es sicherlich wenig helfen, wenn ich mir diese Positivtrigger ins Gedächtnis rufe, weil in Stresssituationen nicht stressige Momente so weit weg erscheinen, aber dennoch hoffe ich, dass die Erinnerung an diese so bewusst erlebte Zeit mich hier und da auf den Boden des Wesentlichen zurückholen wird.

Einen weiteren Trigger konnte ich allerdings auch entdecken: Wenn ich mich mit meinem Mann wegen irgend einer Sache auseinandersetze und ich dabei genervt reagiere, bekommen die Kinder auch viel schneller einen scharfen Kommentar ab, auch wenn sie mit der Situation gar nichts zu tun haben. Das ist nicht ungewöhnlich und ich beobachte es bei vielen Eltern, dennoch finde ich das überhaupt nicht OK. Klar, wenn ich genervt bin, dann bekommen die Kinder das mit und das ist auch völlig in Ordnung. Aber sie sollen nicht das Gefühl bekommen, dass SIE es sind, die mich darüber hinaus auch noch nerven, wo das doch eigentlich gar nicht stimmt.

Besonders jetzt, wo wir als Familie viel Zeit miteinander verbringen, möchte ich darauf verstärkt achten und a) erst einmal gar nicht so genervt meinem Mann gegenüber reagieren und b) eine klare Trennung zwischen meinen Konflikten im Allgemeinen und den Konflikten, die ich mit den Kindern austrage schaffen.

26. Juli 2013

Bei anderen Kindern geht's doch auch!

Gestern war er wieder da: der Publikumseffekt. Diese Mal aber im besten Sinne, denn das Publikum waren die Kinder. Nicht nur meine, auch zwei Besuchskinder waren den ganzen Tag über bei uns und es hat fantastisch geklappt. Insgesamt gesehen, aber auch für mich ganz persönlich.

Mit den Gastkindern ergibt sich für mich genau die Situation, die ich gerne als Standard für den Umgang mit meinen eigenen Kindern setzen würde: Ein freundlicher Umgang, klare Ansagen, Kooperationsbereitschaft und Verfügbarkeit von meiner Seite. Es gab heute auch Stress zwischen den lieben Kleinen und da habe ich genau so reagiert, wie ich es mir von mir wünsche und verlange. Ich habe schon deutlich Grenzen gesetzt (es ging bei dem Stress um das Ausbooten, Austricksen und Ausschließen von einem einzelnen und später auch von 2 Kindern), bin aber ruhig geblieben und mir sind sofort sinnvolle Konsequenzen eingefallen, die dann auch zu deutlich veränderten Verhalten der Kinder geführt haben.

Kurzum: Geht doch! Bei anderen Kindern fällt es mir leicht, vernünftig und ruhig zu reagieren. Dieser Publikumseffekt ist insoweit ein anderer, als ich mich nicht auf eine bestimmte Art verhalte und Stress vermeide, damit niemand mitbekommt, welchen Ton ich sonst zuweilen anschlage, denn von den Kindern fühle ich mich nicht beobachtet und bewertet. Es ist eigentlich viel besser, denn der ruhigere und bewusstere Umgang kommt, so empfinde ich es, ganz von mir selbst.

Nun also habe ich eine weitere Gefühlslage bei mir entdeckt, an die ich mich erinnern kann und sollte, wenn ich merke, dass ich mal wieder beginne überzuschnappen ...

Heute war der Tag geprägt von Urlaubsvorfreude und großer Erwartungen beim Packen, denn morgen geht's los in den Familienurlaub. Der hoffentlich so entspannt wird, wie wir Eltern uns das erhoffen. Es liegt in unserer Hand!

24. Juli 2013

Es muss sich noch was tun!

Gestern zählt schon wieder nicht. Ich habe Kind 1 derart lautstark auf das Zimmer geschickt, dass ich es einfach nicht durchgehen lassen kann. Nun mache ich mir Gedanken, ob ich meine Challenge-Regeln nicht verschärfen sollte.

Die Situation war eigentlich gar nicht so ungewöhnlich. Kind 1 im Ärgermodus, der ihm häufig gleichzeitig ein unglaublich dickes Fell und eine bemerkenswerte Reaktionsträgheit beschert. Meine Eltern waren zu Besuch und wir waren draußen am Planschbecken und hatte soweit Spaß. Als das Ärgern nicht aufhören wollte, habe ich ihn ermahnt und mit Poolverbot gedroht. Wenige Minuten alles gut, dann wieder das für mich so nervige Verhalten. Irgendwann habe ich ihn dann reingeschickt, bin hinterher und habe ihn, als wir drin waren, kurz aber heftig angeschrien, befeuert noch dadurch, dass er auch da noch so aufreizend extra langsam gegangen ist.

Für mich war diese Situation aus verschiedenen Gründen echt enttäuschend.
1. Ich habe es nicht geschafft, alternative Möglichkeiten auch nur abzuwägen und habe rumgeschrien. Das will ich nicht mehr!
2. Es gibt einen weiteren Trigger, dessen ich mir nicht bewusst war: Besuch ist da und (insbesondere wenn es meine Eltern sind) ich schimpfe und ermahne lange nicht. Nach einer Weile haben sich anscheinend die unterdrückten "Hinweise" schon so aufgestaut, dass die Phase, in der ich dann ruhig erkläre und ermahne, extrem kurz ist. Außer Hörweite kommt's dann raus und ich mecker und schreie oder schreie ohne Stimme mit diesem giftigen Zischen. Diese Dynamik hatte ich so noch gar nicht bemerkt und es ist gut, das nun zu wissen. Andererseits finde ich es auch beschämend, dass ich nach wie vor auf externes "Publikum" so reagiere und die Kinder nicht als das wichtigste Publikum zu sehen.
3. Es bin sehr unzufrieden, weil es nun schon wieder "passiert" ist. Ich habe gestern Abend ernsthaft erwogen, ob ich den Counter nicht zurückstellen und wieder bei Tag 1 beginnen sollte, um mich zu bestrafen, aber auch um es mir in der Zukunft schwerer zu machen, so schnell (über) zu reagieren.

Was nun? Ich habe mich gegen einen Reset entschieden, denn die schreilosen Tage sind ja schon geschafft und darauf bin ich auch stolz. Dennoch mache ich mich ab heute daran, deutlicher auf Trigger zu reagieren und mich selbst wieder stärker zu kontrollieren. Denn das, das hat die Vergangenheit gezeigt, hatte schon so viele positive Effekte, dass es sich lohnt die Energie zu investieren, um die Kinder nicht mehr anzuschreien.

Am Wochenende geht es auf Familienurlaub, den ich - natürlich- komplett mecker- und schreifrei halten möchte!

20. Juli 2013

Heute: hopp UND topp

Heute war ich mit den Kindern den ganzen Tag über alleine. Das bedeutet oft, dass es besonders gute Tage sind. Und es bedeutet genauso oft, dass es besonders stressige und angereizte Tage sind.
Heute war ein buntes Potpourri und das schreibt man tatsächlich so!

Sowohl die Kinder als auch ich haben unsere besten und unsere teuflischsten Seiten gezeigt.
Ein Reizthema ist bei uns ja üblicherweise das Anziehen der Kinder 1 und 2. Heute hat Kind 2 behauptet, er könne sich nicht alleine anziehen, er sei noch zu klein und überhaupt hätte ich ihm gar keine Sachen hingelegt und buuhuuhuu. Nach ein paar Minuten meinte er dann, er könne sich nicht anziehen, er sei viel zu schlapp und habe soooolchen Hunger. Das war ca. 20 Minuten, nachdem der Frühstückstisch abgeräumt war. 
Das Ausziehen hatte bis dahin schon geklappt und so saß er nackt in seinem Zimmer und hat gespielt, unterbrochen von den kurzen Unmutsbekundungen, wenn ich ins Zimmer kam, um seinen Fortschritt im Prozess des Bekleidens zu begutachten. Mir fiel ein, dass ich irgendwo neulich mal gelesen hatte und ich kann mich absolut nicht mehr erinnern, wo und in welchem Zusammenhang das war (vermutlich in der Nido im Supermarkt, die ich dann wie meistens doch nicht kaufte), dass man, um unnötigen Stress zu vermeiden und gelassen in den Tag zu starten, den Kindern die Anziehsachen einfach hinlegen solle und gar keine großen Worte verlieren solle, dann löse sich das Problem oft von selbst.
Ich habe mich in der Situation dann idiotischerweise ganz bewusst dagegen entschieden. Ich habe ihm keine Sachen gegeben (er saß direkt neben seiner Kleiderkommode) und ihm einfach nur gedroht (das allerdings in pretentiös-freundlichem Tonfall), dass ich ihn nicht mitnähme zu Einkaufen, ganz einfach. Kind 1 und Kind 2 kommen mit und ich fahre mit dem Auto weg und er bleibt dann hier, das sei kein Problem. Hargh, MUTTER! Nun denn. 
Die Reaktion war sofortiges Geheule, unter dem er dann seinen nächsten Zusammenbruch beim Öffnen der Kommodenschublade erlitt. Mir war klar, dass mein Verhalten nix mit Mama Koala zu tun hat und dass alle guten Vorsätze eben nur diese waren usw. und ich bin ganz bewusst in der Situation geblieben und habe bockig wie ein kleines Kind darauf beharrt, dass er sich nun anziehe. Dabei habe ich ihm auch noch verboten ein bestimmtes T-Shirt anzuziehen (es war mir zu bunt zu der bunten Hose). Was soll ich da noch sagen? Totale Scheiße, Mutter!

Insgesamt hat dieses ganze Getue von mir dann aber dazu geführt, dass ich mich für den Rest des Tages echt zusammengerissen habe und es mir auch gar nicht schwer gefallen ist, nett und fröhlich zu sein.

Und das, obwohl Kind 3 heute ausnahmsweise einmal einen Vollrappel bekommen hat. Wir waren im Baumarkt und ich habe den Fehler begangen, eines dieser überdimensionierten Plastikautos zu schnappen. Kind 3 saß im Kindersitz, Kind 2 im "Fahrerraum". Nach einer Weile hat Kind 3 mitbekommen, dass das ja gar kein normaler Einkaufswagen ist und wollte auch im Auto fahren (Kind 2 hat ununterbrochen brrrrrrrrrrm gesagt, so dass es ja rauskommen musste). Also hat Mama Koala nett aber bestimmt dafür gesorgt, dass sich nun abgewechselt wurde. Nach einer Weile wollte Kind 2 dann aber wieder "fahren", was zum Totalausfall von Kind 3 geführt hat. Er musste aus der Fahrerkabine entfernt werden und war so außer sich, dass ich ihn gar nicht mehr in den Kinderklappsitz bekam. Er heulte und schrie Rotz und Wasser und immer wieder NEIN NEIN NEIN, versuchte Kind 2 herauszuzerren, was nicht gelang, lief dann so schnell er konnte hinter dem Wagen her, um es noch einmal zu versuchen und schrie und schrie.

Ich bin solche Ausbrüche insbesondere in Supermärkten von meinen Kindern wirklich nicht gewohnt, was ja an sich toll ist. Nun aber musste ich unbedingt noch etwas Bestimmtes finden, von dem ich mir noch nicht einmal die Abteilung vorstellen konnte, wo es einsortiert sein könnte, kein Mitarbeiter weit und breit (ha, Baumarkt!) UND ich musste unwahrscheinlich nötig auf Toilette.

Was soll ich sagen. Ich war die Ruhe selbst. Keine krampfhafte Ruhe, sondern eher wie dieses warme Gefühl, das Erfrierende kurz vor dem Exitus empfinden. Ich habe meinen Hosenstall aufgemacht, damit meine Blase nicht platzt, habe das schreiende Kind auf den Arm genommen (dabei mein Portemonnaie im Gang verloren, das ich glücklicherweise wiedergefunden habe, als ich alle Gänge noch einmal abgegangen bin, immer noch mit schreiendem Kind) und bin zum Info-Schalter. Als ich das Ersehnte dann fand, war ich sehr froh und äußerte es auch, ach GUCK mal, da sind sie ja, welche Länge nehmen wir denn am besten? Da war das Kind still, bis ich eine Auswahl getroffen hatte. Auf dem Weg zur Kasse gab er noch einmal Gas, aber war dann so erschöpft, dass er anbuckte und bald darauf im Auto einschlief. 

Auf der Autofahrt hatte ich SO ein gutes Gefühl! Zum Einen musste ich nicht mehr (diese Logik der Blasen-Physiologie habe ich noch nie verstanden), zum Anderen hatte mich das einfach vor allem erschöpfte Kind mit Brüllanfall emotional nicht aus der Balance gebracht, aber auch gar nicht! Ich war mit mir sehr zufrieden und dachte noch kurz an den Morgen zurück. Ich glaube ich habe dabei ein wenig arrogant den Kopf geschüttelt, wie man sich überhaupt so einen Stress machen kann.

Fazit: Es gibt so Tage, da bin ich ätzend. Im Sinne der eigenen Authentizität ist es dann ja auch OK, wenn die Kinder das mitbekommen, aber schämen tue ich mich danach schon ein bisschen. Ich habe heute allerdings dennoch die Mission erfüllt und nicht geschrien und mein Gemecker war nach dem T-Shirt-Verbot auch vorbei. Also insgesamt durchaus positiv, dieser Tag!

18. Juli 2013

Wieder da -- und immer noch dran!

Die letzte Zeit war terminlich so dicht, dass ich gar nicht zum Bloggen gekommen bin. Das wird sich nun hoffentlich wieder ändern.
Ich kann stolz sagen: Ich muss mir keinen Tag abziehen, habe tapfer durchgehalten und einige neue Erkenntnisse gewonnen.
Dazu in Ruhe bald mehr.

Mama K.

10. Juli 2013

Durchhalten -- Bewährungsproben und was ich noch lernen muss

Ich sitze beim viel zu verfrühten Frühstück mit den zwei Kleinen (ich Kaffee, sie Frühstück), es ist hell und freundlich draußen und ich freue mich über das Sommerliche – das Wetter, das Unkomplizierte, meine Stimmung. Die letzten Tage konnte ich nicht immer diese Stimmung aufrechterhalten, aber ich kann sagen: Ich habe meine Kinder nicht angeschrien. In einigen Situationen klang ich patziger, als es wahrscheinlich nötig gewesen wäre und gestern hätte ich es um Haaresbreite nicht geschafft. Zum Glück habe ich noch so gerade die Kurve gekriegt, bevor alles eskaliert wäre.

Ich war mit den Kindern alleine zu Hause und alle drei waren nölig und gleichzeitig kribbelig. Nr. 3 hat ständig geheult, geschrien oder gewimmert und ich konnte nicht feststellen, was genau er wollte. Um die beiden anderen stand es nicht viel besser. Anstatt wie gestern gemeinsam zu lesen, gemeinsam draußen zu picknicken, gemeinsam Playmobil zu spielen und CD zu hören (zugegeben: Das war große Klasse gestern und in dieser Form und Dauer nicht die Regel) gab es ständig Reibereien. Jedes Mal, wenn sie sich begegneten, kamen sie sich körperlich in die Quere, der Älteste zergte Nr. 2, die beiden kämpften, was jedes Mal in Geschrei und Gewimmer endete, sie provozierten sich gegenseitig, jagten sich durch's Haus und Garten, nur um sich dann weiter zu ärgern, nass zu spritzen und am Ende wieder zu schreien und zu wimmern.

Den Nachmittag hatte ich mir ganz anders vorgestellt und war sehr genervt vom Geräuschpegel und dem immerwährenden Zwist, der das Haus füllte. Dazu das mehr heulende als fröhliche Kleine. Meine Geduld schwand und mit ihr meine guten Vorsätze. Ganz gemäß meines alten Musters beschloss ich an einer Stelle, die Großen dürften sich nicht mehr in die Quere kommen und verbot ihnen Körperkontakt (wie abstrus das jetzt wirkt, in der Ruhe des morgendlichen Frühstücks bei Vogelgezwitscher!). Jaha, Mama, machen wir nicht mehr (Nr. 2) und Öntschuuldigunnnng (Nr. 1) hielten nicht lange vor. Nach kurzer Zeit war es wieder dasselbe Spiel und ich nun vollständig entnervt. Als Steigerungsmaßnahme schickte ich beide auf ihr jeweiliges Zimmer.

Wie macht man das, die Kinder wegschicken, ohne laut zu werden? Eigentlich stellte ich mir vor, dass das Wegschicken selbst schon ein solche deutliches Zeichen sei, dass die Kinder reumütig den Weg antreten, um nach einiger Zeit beruhigt und geläutert wieder zurückzukommen. HA! Hat ja noch nie so funktioniert! Die Wut bricht sich erst einmal richtig Bahn, die Kinder weigern sich, schmeißen sich auf den Boden oder klammern sich an die Treppenstufen. Je nach Körpergröße hätte ich sie früher geschnappt und auf ihr Zimmer getragen, „wenn es nicht anders ging“. Sanft war das nicht und vollständig gegen meine eigenen Werte des Umgangs mit Kindern sowieso.

Während meiner Challenge kam es bislang noch nicht dazu, dass ich sie ins Zimmer geschickt habe. Das ist schon ein großer Schritt für mich, denn das Wegschicken war früher meist die letzte Stufe der Eskalation. Nur selten und nur beim Großen geschah das auf annähernd partnerschaftliche Weise, er ging halb freiwillig, nahm sich die Zeit alleine in seinem Zimmer und beruhigte sich durch kreatives Spielen (so, wie ich mir das Ganze immer vorgestellt hatte). Bei Nr. 2 war es purer Zufall: Auch er hatte manchmal durchaus Lust, alleine im Zimmer zu spielen (was er sonst auch gerne macht), dann ging er in solchen Situationen selbst und schnell dorthin und kam ganz gelöst nach einer Viertelstunde oder mehr von selbst wieder.
Die zu kappen bedeutet eine deutlich Verbesserung im Umgang mit den Kindern. Am Wochenende  hätte ich es schon viel früher kommen sehen können und sollen. Mit etwas mehr Kreativität wäre es auch da sicherlich nicht so weit gekommen.

Und genau dort möchte ich von nun an an mir arbeiten: Prävention. Während der ersten Tage der Challenge ging Vieles so leicht, dass mir die Alternativen zum Rumschreien, wie sie das Orange Rhino beschreibt, allesamt überzogen vorkamen. Jetzt merke ich, dass ich selbst Möglichkeiten finden muss, gezielt die Trigger zu erkennen und dann vor allem etwas anderes zu tun. Ich habe ja bereits darüber geschrieben, wie nichts zu sagen in einigen Situationen schon gut funktioniert hat. Es gibt aber Momente, da geht es nicht ums Verbale, z.B. im Umgang mit Kind Nr. 2 und 3. Da hilft also auch diese Strategie nicht weiter. 

Morgen ist der Tag, an dem ich damit beginnen werde. Vielleicht und hoffentlich kommen mir Ideen, die mir bei der Bewältigung schwieriger Situationen helfen. Ich werde berichten!




1. Juli 2013

Sonne und Geschwisterliebe

Heute nur ganz kurz: Die Sonne hat die Sonne im Herzen zurückgebracht! Die Kinder haben sich heute richtig gut verstanden, ich habe das Gefühl, Zeit für sie gehabt und gleichzeitig auch noch ne Menge geschafft zu haben. Meine Hoffnungen für die neue Woche haben sich bestätigt und ich verkünde stolz: Ein weiterer Tag ohne Anschreien und Gemecker ist vollbracht! Es ist der 19.